Sooo, nachdem mich keiner mehr mit Fragen wie: "Du schreibst doch dieses Jahr auch wieder was, hä, hä?" penetriert, kommt doch von ganz allein die Lust, ein paar Zeilen zum "powerofexpression VI - the warm up" abzulassen.
Pünktlich 21:30 ging es los im Steinhaus. Dass ich da fast noch zuhause gesessen hätte verdankte ich der ollen Labertasche Sub-Sushi, die nach einigen gezielten (verbalen) Arschtritten aber schnell abmarschbereit war...
Mortal Agony hatten die unter gewissen Gesichtspunkten unbeliebte Opener-Position inne und fuhren, wie das von ihnen nicht anders erwartet wird, ihr typisches Brett. Leider waren zu so früher Stunde die Massen (...) noch nicht richtig in Fahrt, sodass selbst in der ersten Reihe wenig Bewegung registrierbar war. Das wurde von der Band auch mehrfach bemängelt - nur leider wurde diese positve Kritik vom Publikum nicht angenommen und umgesetzt. Wenigstens wagte der Bassist zum Ende des Sets einen Sprung von der Bühne, den er sogar ("Ein GLück!") halbwegs unbeschadet überstand - denn Auffangen war bei dieser unangekündigten Kamikaze-Aktion nicht möglich.

Trotz der Unlust, ein gepflegtes bißchen abzutoben, gab es immerhin Rufe nach einer Zugabe - die wurde leider nicht gewährt, man musste schließlich im Zeitplan bleiben!
Scavenge waren an diesem Abend mittendrin im Sandwich. Nun schon eingestimmt kam langsam Bewegung in die Menge, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass sich im Pit immer bekannte "Groupies" ("Na wer wohl, seht euch die Photos an...") finden, die ordentlich für Stimmung sorgen. Genau so soll es sein! Das dargebotene Programm war wie gewohnt sehr überzeugend, wobei mir einmal mehr Schurkes oberextremer Gesang bei extrem entspannter Microphonhaltung auffiel. Da der Ton die Musik macht (...) gabs nun endlich mal kerniges Geschubse und Geschiebe nebst kurzem Rumgetrage einiger besonders Ausgelassener. Sehr sympathisch auch, dass ein paar Worte über den "Vorglüher" Mortal Agony und den Veranstalter verloren wurden, natürlich immer gepaart mit einem "Applaus für...". Eine Zugabe wurde eingefordert und hier auch gewährt, wobei zum krönenden Abschluss wieder ein "Schmankerl aus unseren ganz frühen Tagen..." gespielt wurde.
the.switch konnten als Dritter im Bunde nun endlich loslegen. Auf die war ich ja besonders gespannt, da sie mir (unter anderem) Stephan immer wieder anpreist, ich ihren letzten Steinhaus-Auftritt aber leider nur from Backstage mitbekommen hatte. Nachdem man erstmal ohne Sänger begann, hatte dieser aber schon kurz darauf seinen Sonderauftritt. Und dann ging wirklich die Post ab - so mitreißend hatte ich mir das echt nicht vorgestellt! Wahnsinnig atmosphärisch, nicht zu schnell, melodiös und trotzdem brutal - ganz erstaunlich. Man konnte sehen, dass die Jungs ihren Spaß hatten - und das Publikum nicht minder, das Aufforderungen wie "Make some noise!" oder "Let me see your hands" umgehend nachkam. Nicht zu unterschätzen auch die typische "Hand aufs Herz" - Geste, nach dem Motte "Das bedeutet mir echt viel dass ihr hier so abgeht". Man muss sie einfach lieben! Obwohl zu dem Zeitpunkt schon weniger Leute als noch bei Scavenge anwesend zu sein schienen, kochte der Saal bei der Zugabe nochmal unbeirrt hoch und verabschiedete die Gäste aus Tschechien angemessen und mit einem spürbaren "Lasst euch bloß mal wieder sehen!" in die Nacht.
Wie bereits weiter oben erwähnt regierte an diesem Abend die Pünktlichkeit, weswegen auch pünktlich 00:30 der livemusikalische Teil beendet war. Verantwortlich für diesen professionellen Ablauf zeigten sich die Soundgurus Markus und Tobias, die an dieser Stelle herzlich gegrüßt seien. Außerdem muss natürlich in dem Zusammenhang auch noch Franziska, die beste Kabelträgerin der Welt, ein Lob für ihre Arbeit, für die sie sogar mal ihre wichtigen schulischen Pflichten hintenan stellte, einsacken. Weitere Grüße und Danksagungen gehen (nicht unbedingt in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit) raus an: alle Beteiligten, die Steinhaus-MAs, den Veranstalter ("Yo, Puppe!"), die Bands und die Besucher, wobei ich vor allem jene hervorstreichen möchte, welche trotz des "Treffens der sorbischen Hochkultur", welches leider am selben Abend stattfand, für ein paar Stündchen reingeschaut haben. Und da ich mal ausnahmsweise wieder lesbar bin, noch ein abschließendes "Prost" an alle ("Ja, Du bist auch gemeint!"), die ich voll Vorfreude hier in der heimatlichen Lausitz erwarte. Wir machen, dass das Jahr so wild wie möglich ausklingt - und beginnen damit spätestens am 22.12.2006 zur Power Of Expression VI!!!